Von Bach zu Bacewicz, über Paganini – eine musikalische Reise durch die Geschichte der Geige
Als Vertreterin der kulturellen Tradition Italiens, der Heimat der Geige, sieht Francesca Dego die Interpretation von Musikstücken als einen Leseprozess. „Für mich ergänzen sich die literarische und die musikalische Welt und haben sich schon immer gegenseitig stark beeinflusst“, sagt Francesca Dego. „Es wäre unmöglich, sich mit einem Musikstück auseinanderzusetzen, ohne die Autoren zu lesen, die Zeitgenossen jener Komponisten waren und ihre Epoche und Poetik teilten.“
Die Idee weiterverfolgend, Musikstücke zu lesen, stellt Dego für ihr musikalisches Intermezzo in Frankfurt eine kurze Reise durch die Geschichte des Repertoires für Solovioline vor, von Johann Sebastian Bach – dem ersten Autor, der die westliche Tradition vertrat – bis zu Grażyna Bacewicz, einer der bis heute seltenen zeitgenössischen Komponistinnen des 20. Jahrhunderts.
Um die beiden Kompositionen zu verbinden, wählt sie ein Stück von Nicolo Paganini, Capriccio n. 16, das Grażyna Bacewicz dazu inspirierte, ihr eigenes Capriccio als Hommage an Paganini zu komponieren.
Zurück zu den Wurzeln, schließt Francesca Dego mit der Sarabande in d-Moll von Johann Sebastian Bach ab, die sie wie die beiden anderen Stücke auf einer Violine von Francesco Ruggeri aus dem Jahr 1697 interpretiert – ein weiterer Vertreter der kulturellen Wurzeln und der große italienische Geigenbautradition.