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Neues Verlagstrends

Frankfurt ruft und Newitalianbooks.it antwortet jetzt auch auf Deutsch

Dank der neuen Version der Präsentationsplattform für italienische Literatur ist der Dialog mit der deutschsprachigen Welt heute einfacher denn je.
Inhalt

    Im Hinblick auf die Teilnahme Italiens als Ehrengast 2024 an der Frankfurter Buchmesse herrscht in sämtlichen Verlagsorganisationen rege Betriebsamkeit. Eine davon ist Newitalianbooks.it, das Portal zur weltweiten Förderung der italienischen Kultur, Sprache und Verlagsbranche, das aus eben diesem Anlass die bereits dreisprachigen Inhalte seiner Website nun auch ins Deutsche übersetzen lässt.  

    Die neue Version, die sich nicht zuletzt der Unterstützung des Ministeriums für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit (MAECI) verdankt, wurde in Rom auf einer Pressekonferenz vorgestellt, an der neben dem Außerordentlichen Beauftragten der italienischen Regierung Mauro Mazza auch der Generaldirektor der Enciclopedia Treccani Massimo Bray, die Leiterin der Generaldirektion für öffentliche und kulturelle Diplomatie des MAECI Simona Battiloro, die Verantwortliche für AIE-Veranstaltungen Paola Seghi, der Leiter des Buch- und Lesezentrums Luciano Lanna, Maria Carolina Foi vom Italienischen Kulturinstitut in Berlin und der leitende Redakteur von Newitalianbooks Paolo Grossi teilnahmen.  

    Viele Themen wurden im Rahmen der von der Journalistin Marina Collaci moderierten Veranstaltung erörtert: Von der Bedeutung, auf ein Instrument zur Verbreitung und Vertiefung der italienischen Kultur im Ausland zurückgreifen zu können, bis hin zur einzigartigen Gelegenheit, die Newitalianbooks auf der Fahrt zum „Zielort Frankfurt“ bietet: Auf innovative, lebhaftere und unmittelbarere Weise mit Deutschland in einen Dialog zu treten.

    Gemeinsame Absichten

    „Die Italiener schätzen die Deutschen, aber sie lieben sie nicht, die Deutschen lieben die Italiener, aber sie schätzen sie nicht“, so beschreibt der Außerordentliche Beauftragte Mauro Mazza in Form eines Sprichworts, hinter dem sich die begrenzte Wahrheit eines alten Vorurteils verbirgt, scherzhaft die italienisch-deutschen Beziehungen. Im selben Atemzug hebt er die einzigartige Gelegenheit hervor, um mithilfe der Initiativen von „Zielort Frankfurt“ etablierte Stereotype zu überwinden. „Die gemeinsame Absicht von Treccani, der Turiner Messe und unserer Anwesenheit in Frankfurt“, betont er, „dient dem Zweck, dass sich Italiener und Deutsche besser kennenlernen, um sich endlich gegenseitig wertschätzen und lieben zu lernen.

    Newitalianbooks – eine wahre Schatzkiste

    In dieser Hinsicht erweist sich Newitalianbooks gemäß den Worten des Beauftragten als „wahre Schatzkiste“, als ein an Informationen überreiches Behältnis für all jene, die sich die Welt der italienischen Verlage erschließen möchten; für sämtliche Branchenmitarbeiter - Übersetzer, Literaturagenten, Talentsucher,  Redakteure - sowie für alle, die einfach nur mehr über unsere Literaturproduktion wissen und die „weit verbreitete Lust auf Italien“ befriedigen möchten, die vom Land südlich der Alpen auszugehen scheint.

    „Ein Ort der Aggregation“, wie es Maria Carolina Foi vom Italienischen Kulturinstitut in Berlin formuliert, „für alle deutschen Leser, die unsere Kultur in ihren Bann zieht, ein Universum an Menschen, die echte Leidenschaft für Italien verspüren.“

    „Italien muss über ein Portal verfügen, das die Stärke des italienischen Verlagswesens verdeutlicht. Die Website ist von Bedeutung, weil wir mithilfe von Büchern den Wert unseres Landes zeigen und die Lebendigkeit des italienischen Verlagswesens vermitteln können“, sagt Massimo Bray, Generaldirektor der Enciclopedia Treccani und Förderer von Newitalianbooks.

    Für ein immer internationaleres Italien

    Auch Simona Battiloro vom italienischen Außenministerium betont den „politischen Willen, in die Internationalisierung der italienischen Verlage zu investieren“, dem das Interesse ausländischer und insbesondere deutscher Verlage an unserer Verlagsbranche entspricht.

    Infolgedessen sind seit 2020 die staatlichen Mittel für die Förderung des italienischen Verlagswesens im Ausland gestiegen und wurden in diesem Jahr 300.000 Euro für Initiativen in Deutschland bereitgestellt. Außerdem wurden in den letzten zwei Jahren mit Mitteln des Ministeriums 140 Werke ins Deutsche übersetzt.

    Darüber hinaus stellt die Turiner Buchmesse im nächsten Mai die deutsche Sprache in den Mittelpunkt und ist Deutschland, wie Paola Seghi von der AIE  in Erinnerung ruft, für Italien das „viertwichtigste Exportland was Rechte an Büchern anbelangt“, wobei „etwa ein Viertel der unterzeichneten Verträge auf kleine Verlage entfällt“. Den jüngsten Daten des Studienbüros der AIE zufolge, beliefen sich die Verkäufe ausländischer Rechte nach Italien im Jahr 2022 auf 7889 Werke (im Jahr 2000 wurden lediglich rund 1800 Titel verkauft).

    Eine Königsetappe am Weg zur Frankfurter Buchmesse

    Paolo Grossi, leitender Redakteur von Newitalianbooks, betont seinerseits die Einzigartigkeit der Plattform, gerade auch angesichts ähnlicher europäischer Initiativen: Bei NIB handelt es sich um eine in vier Sprachen (Italienisch, Englisch, Deutsch und Französisch) erscheinende Website und einen Ort, an dem italienische Verleger ihre Bücher kostenlos präsentieren können. Daneben bietet sie Einblicke und Interviews mit den wichtigsten Kulturakteuren sowie  italienischen Büchern eine internationale Bühne mit besonderem Augenmerk auf Projekte der italienischen Kulturinstitute in der Welt. Außerdem dient sie (auch physisch) als Treffpunkt, namentlich dank organisierter Veranstaltungen sowie nationaler und internationaler Messen und Festivals, von Più libri più liberi in Rom über Italissimo in Paris und natürlich von der Turiner bis zur Frankfurter Buchmesse.

    Doch das ist nicht alles. In diesem Jahr hat Newitalianbooks eine spezielle Initiative für ausländische Verlage ins Leben gerufen: Einen Leitfaden in gedruckter und digitaler Form, um sich inmitten der wichtigsten Förderprogramme für internationale Übersetzungen italienischer Werke zurechtzufinden, die auch vom Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und vom Ministerium für Kultur finanziert werden.

    Die neue Rubrik „Un libro che vorrei tradurre (Ein Buch, das ich übersetzen möchte)“ bietet Übersetzern die Möglichkeit, Bücher vorzuschlagen und vorzustellen, die noch nie in ihre Sprache übersetzt wurden.

    Ebenfalls im Hinblick auf die Frankfurter Buchmesse veröffentlicht Newitalianbooks zudem Umfragen und Interviews aus der Welt der deutschsprachigen Verlage, unter anderem mit renommierten Vertretern wie Ludwig Paulmichl (Folio Verlag), Susan Timor (Beck), Johan Ulrich (avant-verlag), Alessandra Ballesi-Hansen (nonsolo Verlag) und Piero Salabé (Hanser Verlag).

    Dementsprechend geht die Reise zum „Zielort Frankfurt“ auch auf Newitalianbooks weiter, dem digitalen Transportmittel, das die italienische Literatur in die Welt hinaus führt: Willkommen an alle Fans der italienischen Literatur!

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