Zielort Frankfurt. Wo Text, Musik und Gesang zusammenfinden
Gioacchino Rossini, Vincenzo Bellini, Gaetano Donizetti, Giuseppe Verdi, Giacomo Puccini … sie alle schufen italienische Musik für italienische Worte. Ebenso der Librettist Lorenzo Da Ponte, der einiges zum Erfolg von Wolfgang Amadeus Mozart beigetragen hat. Die Verbindung von Wort und Klang sowie das „recitar cantando“, der rezitierende Gesang, sind ein Unicum in der menschlichen Kulturgeschichte. Darum wurde der italienische Operngesang auch laut Beschluss der Unesco, wie bei der Versammlung der Mitgliedstaaten im vergangenen Dezember verkündet, in die Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen. Offiziell gefeiert wurde dieses Ereignis am 7. Juni mit einer Gala in der Arena von Verona, die vom Kulturministerium gefördert und live im Fernsehen übertragen wurde. Im absoluten Mittelpunkt stand dabei der Operngesang, der von 160 Orchestermusikern und einem Chor aus 300 Sängerinnen und Sängern begleitet wurde, unter der Leitung von Stardirigent Riccardo Muti.
An einem einzigen Abend kamen im größten Freilichttheater der Welt Jonas Kaufmann, Juan Diego Flórez, Ludovic Tézier, Vittorio Grigolo, Luca Salsi, Eleonora Buratto, Francesco Meli und viele weitere Sänger sowie die Tänzer Roberto Bolle und Nicoletta Manni zusammen. Alberto Angela, Cristiana Capotondi und Luca Zingaretti begleiteten das Publikum auf eine fesselnde Reise in die Welt der Oper als einem wichtigen Teil der italienischen Musik- und Kulturgeschichte.
Wort und Klang – eine Verbindung, die uns auf unserem Weg mit Zielort Frankfurt und während der Tage der Buchmesse begleiten wird
Wenn Worte zu Dialogen werden und Gelegenheit zu Begegnungen schaffen – auf der Piazza, einem weiteren Symbol der italienischen Kunst und Gesellschaft, das der Architekt Stefano Boeri für die Buchmesse und seinen Entwurf des italienischen Pavillons aufgegriffen hat – dann ist die großartige italienische Musik das Leitmotiv für eine Reihe von Begleitveranstaltungen. Ganz so, als würde die italienische Bühnenkunst, Wiege und Resonanzboden der Oper, mit der Architektur des italienischen Pavillons in einen Dialog treten. Die Verbindung von Wort und Klang als Bestandteil unserer kulturellen Wurzeln, begleitet uns wie ein Flaggschiff auf dem Weg nach Frankfurt und bei unseren Veranstaltungen. Von Konzerten bis hin zu Opern, von Rossini bis Puccini, von Donizetti bis Mascagni, von Giuseppe Verdi bis Luciano Berio, von der romantischen bis hin zur avantgardistischen Musik, von Tarantella und Volkstänzen bis hin zu modernen Formationen wie Il Volo: Große Komponisten, bella musica und Belcanto bilden einen idealen Rahmen für die beste Literatur.
Italienischer Operngesang und die Unesco
Auf der Website der Unesco heißt es anlässlich der Aufnahme des italienischen Operngesangs in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit: „Der italienischen Operngesang entstand im 17. Jahrhundert in Mittelitalien aus der Entwicklung der italienischen Sprache und verbreitete sich dann auf der gesamten Halbinsel und später dank der Auswanderung von Opernsängern und Regisseuren auch im Ausland. Historisch gesehen wirkte der Operngesang als gesellschaftliches Bindeglied durch die Darbietung musikalischer und literarischer Fertigkeiten in natürlichen oder traditionell begrenzten akustischen Räumen, in denen es aufgrund der Stimmkraft der Opernsänger nicht notwendig war, technische Verstärkungsinstrumente einzusetzen”.
Zwischen Romanen und Romanzen
„Soziale Zusammenführung und Austausch musikalischer und literarischer Fähigkeiten und Fertigkeiten“, die Entwicklung einer Sprache, die auch ein ausländisches Publikum zu beführen vermag, dies sind auch die Leitlinien des Auftritts Italiens als Gastland in Frankfurt. Das Motto „Verwurzelt in der Zukunft“ bringt die Literatur und alle künstlerischen Ausdrucksformen unseres Landes zusammen. Es ist eine Brücke, die einen fruchtbaren Dialog zwischen Tradition und Innovation im Namen einer Kultur ermöglicht, die Menschen und Wissen, Städte und Gedanken und somit auch dramatische Darbietung und Dichtung miteinander verbindet. In Deutschland finden ein Drittel aller Opernaufführungen weltweit statt. Dies ein weiterer Grund, warum Ehrengast Italien 2024 sich in Frankfurt glücklich schätzen darf, eine seiner so starken und tiefverwurzelten Leidenschaft in den Mittelpunkt stellen zu können.