Neuerschienene Übersetzungen (von Dezember 2023 bis März 2024)
Quasi dasselbe mit anderen Worten, so lautet der Titel eines Essays, in dem sich der große italienische Romancier und Literaturwissenschaftler Umberto Eco mit der Rolle des Übersetzens beschäftigt. Sein eigenes literarisches Werk wurde – auch dank Literaturübersetzern - zu internationalen Bestellern: Der Name der Rose und Das Foucaultsche Pendel waren Aushängeschilder der italienischen Literatur, als Italien 1988 zum ersten Mal Gastland der Frankfurter Buchmesse wurde.
An diese Erfahrung anknüpfen ist daher das Ziel, wenn das Land nun erneut die Rolle des Ehrengastes übernimmt. Seit 2018 beschlossen wurde, Italien 2024 wieder als Gastland der Buchmesse einzuladen, wurde auch die Übersetzungsförderung intensiviert. Allein in den letzten 4 Jahren wurden in Deutschland über 600 Titel italienischer Autoren veröffentlicht bzw. zur Veröffentlichung vorbereitet.
Unter den jüngsten Neuerscheinungen sind dabei auch große Namen wie Dacia Maraini, deren avantgardistischer Debütroman Tage im August (Originaltitel: Le vacanze) aus dem Jahr 1960 neu übersetzt von Ingrid Ickler im Februar im Folio-Verlag erschienen ist. Literarisch neuentdeckt wird, zumindest in Deutschland, die 1887 in Palermo geborene Maria Messina, die zu Lebzeiten hochgeschätzt wurde.
Andere zeitgenössische Autoren kehren mit neuen Romanen zurück: Sandro Veronesi, der zweimal den Strega-Preis gewann, nimmt uns mit auf ein U-Boot in den 1940er Jahren, Enrico Palandri, ein Schüler von Umberto Eco, erzählt uns eine Liebesgeschichte, die während der Studentenproteste 1977 in Bologna spielt.
Auf graphische Weise verarbeitet Illustrator Paolo Bacilieri die dunklen Seiten der Gesellschaft, so auch in seinem jüngsten Graphic Novel, Private Venus. Die von Giorgio Scerbanenco erzählte Geschichte kam im März, übersetzt von Myriam Alfano, im avant-verlag heraus.
Auch die jüngsten Leser werden bei den Übersetzungen nicht vergessen. So erzählt und zeichnet Beatrice Alemagna in Boubo – so groß die Geschichte von Boubo, einem kleinen Gerngroß, der sich (fast) alles traut. Die liebevolle Farbschnitt-Geschichte wurde von Kathrin Bögelsack übersetzt und ist im Januar im Bohem Verlag erschienen.
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