Kinder- und Jugendliteratur im Aufwind
Die italienischen Kinder- und Jugendverlage bilden nach wie vor einen der lebendigsten Sektoren und zeichneten sich 2023 im Vergleich zum Vorjahr durch Wachstum aus: +1 % in Zahlen und +0,5 % bei der Anzahl der verkauften Kopien; insgesamt +274 Millionen Euro und +22 Millionen Kopien – und das trotz der demografischen Krise Italiens. Im Vergleich zu 2019 fällt das Wachstum zudem höher aus: +14 % beim Handelswert und +10% bei den Verkäufen. Die Anzahl der Bücher pro Kopf stieg damit in 4 Jahren von 2,58 auf 3,03 (+18 %).
Wachstum nach Altersgruppen
Das liegt vor allem an den Büchern für Kinder zwischen 0 und 5 Jahren, die gegenüber 2019 eine Zunahme um 19 % aufweisen, während die Gruppe der 6- bis 9-Jährigen ein Wachstum von 0,6 % und die Gruppe der 10- bis 13-Jährigen ein Wachstum von 3,9 % verzeichneten.
Diese Untergattung bildet ein echtes Zugpferd des italienischen Marktes bzw. eines der wenigen im gemischten Verlagssegment (in physischen und Online-Buchhandlungen und in Supermärkten verkaufte Erzählungen und Essays), das 2023 im Vergleich zu allen vergangenen Jahren, einschließlich dem Rekordjahr 2021, durch Wachstum gekennzeichnet war. Auch im Vergleich zu 2022 ändert sich nichts Wesentliches, außer dass die Bücher für Kinder zwischen 0 und 5 Jahren den kommerziellen Ton angeben: (um +7 % höhere Zahlen und um +5 % mehr Kopien). Diese überaus positive Leistung kompensiert den Rückgang bei den anderen Altersgruppen.
Dass der Markt dank der Literatur für die Allerjüngsten wächst, ist sicherlich eine gute Nachricht, bildet dieser doch die Voraussetzung für die Leser von morgen.
Wachstum trotz Inflation
Es sei darauf hingewiesen, dass dieses Wachstum trotz der durch Inflation betroffenen Branche stattgefunden hat: Angesichts des im Jahr 2023 um +15,7 % gestiegenen Verbraucherpreisindexes gegenüber 2019 fiel die Zunahme des durchschnittlichen Verkaufspreises von Kinderbüchern im Vergleichszeitraum deutlich geringer aus (+4 %). Obwohl die Kaufkraft der Haushalte rückläufig war, nimmt das Kinderbuch im Konsumverhalten der italienischen Haushalte nach wie vor eine zentrale Position ein, auch weil die Verlagsbranche die gestiegenen Produktionskosten wettmachen konnte.
Hinter den mehr als positiven Werten für das Jahr 2023 verbirgt sich eine redaktionelle Politik, die die dafür empfänglichsten Bevölkerungsgruppen anzusprechen vermag, sowie ein Netzwerk aus Buchhandlungen (Allgemeine und Fachsortimente) sowie Initiativen von Druckereien (#ioleggoperché, aber nicht ausschließlich). Nicht zu vergessen die Exzellenz der italienischen Autoren und Illustratoren, die auch im Ausland anerkannt wird: Die Kinderliteratur beweist sich als das führende Genre, das den Export der italienischen Rechte vorantreibt (35 % des Gesamtvolumens).
Artikel erstellt vom Studienbüro der Associazione Italiana Editori (AIE).