Vincenzo Latronico
Den letzten Anstoß für Vincenzo Latronicos endgültige Übersiedlung nach Deutschland gab eine E-Mail, in der ihm sein Universitätsdozent mitteilte, dass er seine Bewerbung für ein Stipendium in den USA unterstützen werde. Die Entscheidung, zu bleiben, drängt sich also in ihrer ganzen Unabwendbarkeit auf. Von dort geht auch La chiave di Berlino (Einaudi, 2023) aus, ein Bildungsroman, den der Autor jener Stadt widmet, in der er seit 2009 lebt. Vorab streift seine Bio-/Bibliografie neben seiner Geburtsstadt Rom noch Paris, wo er sein Erstlingswerk Ginnastica e Rivoluzione (2008) ansiedelt, sowie Mailand, wo er studiert hat und La cospirazione delle colombe (2011) spielt, das mit dem Premio Napoli und dem Premio Bergamo ausgezeichnet wurde. Mit Le perfezioni (2023, Bompiani, wie dessen Vorgänger), das in zwanzig Sprachen übersetzt wurde, schließt er den Kreis und kehrt nach Berlin zurück. Daneben arbeitet er für „La Stampa“. Jüngstes in deutscher Übersetzung erschienenes Buch: Die Perfektionen (Claassen, 2023).