Maddalena Fingerle
Deutscher Familienname, italienische Muttersprache: Der Germanistin und Italianistin Maddalena Fingerle war es quasi in die Wiege gelegt, sich mit sprachlicher Identität auseinanderzusetzen. Im Zentrum von Lingua Madre (Italo Svevo, 2021) – das u. a. den Premio Calvino und in der Kategorie „Under 35“ den Comisso und den Flaiano gewann – steht die Figur des zwei - sprachigen Paolo Prescher aus Bozen mit einer Besessenheit für „schmutzige Wörter“, die nicht das ausdrücken, was sie sollten. Maddalena Fingerle hat hingegen ein ausgezeichnetes Verhältnis zu Wörtern und kombiniert diese meisterhaft, um Essays und Erzählungen zum Leben zu erwecken. Zu ihren Publikationen gehören die Monografien über Torquato Tasso und Giovan Battista Marino Lascivia mascherata (De Gruyter, 2022), L’Adone non è noioso (Italo Svevo, 2023) und die Erzählung Una proposta stronza (Tetra, 2022). Pudore (Mondadori, 2024) ist ihr zweiter Roman. Jüngstes in deutscher Übersetzung erschienenes Buch: Muttersprache (Folio, 2022).