Guido Barbujani
Auf die Frage hin, wie er seine Bücherregale ordne, erklärte der Genetiker und Autor Guido Barbujani: nach Genre und nationalistischen Kriterien, also Belletristik zu Belletristik, italienische Autoren zu italienischen Autoren usw. Eine solche Fragmentierung mag in der Literatur gewollt sein, in der Biologie wird ihr entschieden widersprochen. Als Professor für Genetik und Evolutionsbiologie an der Universität Ferrara versucht Barbujani deshalb auch, in seinen Essays und Romanen zu zeigen, wie unzulänglich und widersprüchlich die Zuordnung von Menschen zu verschiedenen Rassen ist, so in L’invenzione delle razze (Bompiani, 2006) oder in Sono razzista, ma sto cercando di smettere (Laterza, 2008). Das große Abenteuer der Menschheit beschrieb er in Il giro del mondo in sei milioni di anni (il Mulino, 2008) und in Come eravamo (Laterza, 2022), derzeit in Übersetzung bei Bertelsmann. Jüngstes in deutscher Übersetzung erschienenes Buch: Die Erfindung der Rassen (Jacoby & Stuart, 2021).