Donatella Di Pietrantonio
Im abruzzischen Dialekt bezeichnet „l‘arminuta“ eine „ Zurückgekehrte“, aber Donatella Di Pietrantonio hat ihrem Land, von dem sie unentwegt erzählt, nie den Rücken gekehrt, was in all ihren Geschichten spürbar wird. L’Arminuta (Einaudi; Arminuta, Kunstmann) ist also nicht zufällig Titel des Romans, der sie im Jahr 2017 zu einer festen Größe der Literaturlandschaft werden ließ: Die literarische Qualität dieses in über 35 Sprachen übersetzten, mit dem Premio Campiello und in der Kinoverfilmung mit dem David di Donatello für das beste Drehbuch ausgezeichneten Werks, war bereits in seinem Vorgänger Bella mia (Elliott edizioni, 2013) spürbar. Die Kartierung von persönlichen und geografischen Bindungen als Existenzbedingung ist zentrales Thema ihrer Werke und erreicht bzw. sprengt neue Grenzen mit Borgo sud (Einaudi, 2020) und L’età fragile (Einaudi, 2023). Ersteres nominiert, Letzteres ausgezeichnet mit dem Premio Strega 2024. Jüngstes in deutscher Übersetzung erschienenes Buch: Die zerbrechliche Zeit (Kunstmann, 2024).