Präsentation des Buches „La Puglia e i suoi musei. Un viaggio sentimentale“ (Apulien und seine Museen. Eine sentimentale Reise)

Die Landschaft der Museen in Apulien ist so vielfältig dass es schwierig ist, zu sagen, wie viele es heute gibt, die als solche definiert werden können. Neunzig Prozent der Museen in Apulien bestehen aus kleinen archäologischen Sammlungen, Rekonstruktionen der anthropischen Prozesse, die diesen ins Mittelmeer hineinragenden Landstrich geprägt haben, der Landungen, Eroberungen, Wanderungen und Schiffbrüchen ausgesetzt war, von denen die Museen nur ein ungreifbares Echo bewahren - Garnisonen der Identität, die in einer Welt treiben, die der Dringlichkeit der Wiederherstellung einer Beziehung zur Seele der Orte zuwiderläuft. Angesichts der Fragmentiertheit der musealen Realität Apuliens ist das, was ein Museum als solches charakterisiert, ob es nun groß ist oder klein, reich oder arm, schön oder hässlich, antik oder zeitgemäß, die gefühlsmäßige Beziehung, die es mit der Gemeinschaft herzustellen vermag, das Ausmaß, in dem es als Akteur des Wandels in der Realität wahrgenommen wird und wie sehr es auf die Träume und Hoffnungen der Gesellschaft, in der es agiert, abgestimmt ist. Dichter wissen um die sentimentale Dynamik, und Franco Arminio ist ein Dichter, der eng mit dem Geist der Orte und dem Gefühl der Länder des Südens verbunden ist und mit dem, was den Süden mit dem Orient verbindet. Deshalb haben wir ihn gebeten, eine sehr persönliche Reise durch Apulien und seine Museen zu unternehmen, eine sentimentale Reise, die den Sinn des Ganzen wiederherstellt und uns gleichzeitig zum Wesen der Dinge führt. Eine Reise nicht als Experte, sondern als Dichter, und zwar mit der Fähigkeit der poetischen Sprache, ein Instrument der Untersuchung zu werden, wie uns Ezra Pound in Erinnerung ruft. Über Poesie zu schreiben, ist eine Art, über die eigene Zeit nachzudenken, lehrte uns Antonio Prete, und in Anlehnung an den Dichter aus dem Salento können wir sagen, dass die Museen wie die Poesie nur ein Abstandspunkt sind, von dem aus wir unsere Zeit betrachten.